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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 43

1907 - Leipzig : Freytag
43 begann zu sinken, und man erzhlt sogar, da sie Kolumbus mit dem Tode bedroht htten, wenn er nicht umkehre. Dieser aber blieb standhaft, und bald sollte er belohnt werden. Es zeigten sich Vorboten des nahen Landes; Rohr und Baumste schwammen auf dem Wasser, und Landvgel flogen durch die Luft. Diesen folgten die Schiffer. Endlich in der Nacht des siebenzigsten Tages schimmerte von ferne ein Licht; am Morgen erscholl der freudige Ruf Land, Land!" und vor den glcklichen Schiffern lag eine herrliche Insel. Kolumbus sprang mit dem Degen in der einen und der Fahne in der andern Hand ans Land mitten unter die erstaunten Eingeborenen. Diese waren halbnackte Wilde von rtlicher Hautfarbe und hielten die Europer fr hhere Wesen. Kolumbus nannte die Insel San Salvador, d. h. Insel des Erlsers und nahm sie fr den König von Spanien in Besitz. Nachdem der khne Seeheld noch andere, groe Inseln an der Kste Amerikas entdeckt hatte, trat er die Heimreise an. Mit ungeheuerem Jubel wurde er in Spanien aufgenommen, und groß war das Erstaunen der Europer der die seltsamen Tiere und Menschen sowie der das viele Gold, das er mitgebracht hatte. Neue Reisen und Ende des Kolumbus. Nach dem glcklichen Ausgang der ersten Fahrt trat Kolumbus noch mehrere andere Reisen in das neu entdeckte Land an. Denn jetzt erhielt er Schiffe und Mannschaften, so viel er haben wollte. Auf der dritten Reise betrat er zum ersten Male das Festland des neu entdeckten Erdteils. Allein auf dieser dritten Reise sollte er auch den Undank der Menschen erfahren. Er war beim Könige von Spanien verleumdet worden und mute die Heimkehr in Ketten antreten. Zwar gelang es ihm mit leichter Mhe, die Anschuldigungen als falsch zu beweisen, und er durfte noch eine vierte Reise unternehmen. Aber viele Neider gnnten ihm seinen Ruhm nicht und verbitterten ihm die letzten Jahre seines Lebens, indem sie sagten: Was er getan hat, das htten wir auch gekonnt." Diese Leute soll Kolumbus einmal zu sich eingeladen haben. Als Eier aufgetragen wurden, gab er ihnen das Kunst-stck auf, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Alle versuchten es lange vergebens. Da nahm Kolumbus das Ei, drckte mit einem krftigen Schlage die Spitze ein, und es stand sofort. Da sagten sie wieder: das htten wir auch gekonnt." Kolumbus aber erwiderte: So ist es auch mit der Entdeckung; nachdem ich es vorgemacht habe, knnt ihr es nachmachen." Als Kolumbus starb, wute er noch nicht, da das Land, welches er entdeckt hatte, ein ganz neuer Weltteil sei. Er glaubte, es sei Indien; deshalb nannte er auch die Bewohner Indianer, wie sie heute noch heien. Den Namen Amerika hat das Land von einem spteren italienischen Erforscher Namens Amerigo Vespucci, erhalten.

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 67

1907 - Leipzig : Freytag
67 begann zu sinken, und man erzhlt sogar, da sie Kolumbus mit dem Tode bedroht htten, wenn er nicht umkehre. Dieser aber blieb standhaft, und bald sollte er belohnt werden. Es zeigten sich Vorboten des nahen Landes; Rohr und Baumste schwammen auf dem Wasser, und Landvgel flogen durch die Luft. Diesen folgten die Schiffer. Endlich in der Nacht des siebzigsten Tages schimmerte von ferne ein Licht; am ^Morgen erscholl der freudige Ruf Land, Land!" und vor den glcklichen Schiffern lag eine herrliche Insel.. Kolumbus sprang mit dem Degen in der einen und der Fahne in der andern Hand ans Land mitten unter die erstaunten Eingeborenen. Diese waren halbnackte Wilde von rtlicher Hautfarbe und hielten die Europer fr hhere Wesen. Kolumbus nannte die Insel San Salvador, d. h. Insel des Erlsers und nahm sie fr den König von Spanien in Besitz. Nachdem der khne Seeheld noch andere, groe Inseln an der Kste Amerikas entdeckt hatte, trat er die Heimreise an. Mit ungeheuerem Jubel wurde er in Spanien aufgenommen, und groß war das Erstaunen der Europer der die seltsamen Tiere und Menschen sowie der das viele Gold, das er mitgebracht hatte. Neue Reisen und Ende des Kolumbus. Nach dem glcklichen Ausgang der ersten Fahrt trat Kolumbus noch mehrere andere Reisen in das neu entdeckte Land an. Denn jetzt erhielt er Schiffe und Mannschaften, so viel er haben wollte. Auf der dritten Reise betrat er zum ersten Male das Festland des neu entdeckten Erdteils. Allein aus dieser dritten Reise sollte er auch den Undank der Menschen erfahren. Er war beim Könige von Spanien verleumdet worden und mute die Heimkehr in Ketten antreten. Zwar gelang es ihm mit leichter Mhe, die Anschuldigungen als salsch zu beweisen, und er durfte noch eine vierte Reise unternehmen. Aber viele Neider gnnten ihm seinen Ruhm nicht und verbitterten ihm die letzten Jahre seines Lebens, indem sie sagten: Was er getan hat, das htten wir auch gekonnt." Diese Leute soll Kolumbus einmal zu sich eingeladen haben. Als Eier aufgetragen wurden, gab er ihnen das Kunststck aus, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Alle versuchten es lange ver-gebens. Da nahm Kolumbus das Ei, drckte mit einem krftigen Schlage die Spitze ein, und es stand sofort. Da sagten sie wieder: das htten wir auch gekonnt." Kolumbus aber erwiderte: So ist es auch mit der Entdeckung; nachdem ich es vorgemacht habe, knnt ihr es nachmachen." Als Kolumbus starb, wute er noch nicht, da das Land, welches er ent-deckt hatte, ein ganz neuer Weltteil sei. Er glaubte, es sei Indien; deshalb nannte er auch die Bewohner Indianer, wie sie heute noch heien. Den Namen Amerika hat das Land von einem spteren italienischen Erforscher, Namens Amerigo Vespneci, erhalten.

3. Teil 3 - S. 38

1911 - Leipzig : Freytag
38 frîtaun), das Aschantireich (án), und das untere Gebiet des Niger. In letzterem liegt das Sultanat Bornu (û), das zu einem Drittel deutsch ist. c) Zwischen Nigeria und dem englischen Aschantigebiet ist das deutsche Togo und das französische Dahomegebiet (à, Dahomey) eingeschlossen. An der Guineaküste liegt außerdem ein von Nordamerikanern aus Menschenfreund- lichkeit gegründeter Negerfreistaat, die Republik Liberia (ê). Die einzelnen Küstenstreifen führen aus alter Zeit noch Namen nach den Haupterzeugnissen, wie Goldküste, Sklavenküste und Elfenbeinküste. d) Im östlichen Sudangebiete, das sich bis an den Nil hinüberzieht, liegen die Länder Darfur (û) und Kordofan (á), beide unter britischem Einfluß. Der Hauptplatz ist Chartum (û), am Zusammenfluß der beiden Nilarme. d) Die Nilländer. Das Nilgebiet teilt man nach der Erhebungsform seiner Ufer in das Alpenland Habesch, das Gebiet des Mittellaufes Nubien und Ägypten, das Land des unteren Laufes. 1. Habesch oder Abessinien ist ein Hochgebirge, das unseren Alpen an Höhe gleichkommt und in landschaftlicher Schönheit den Schweizer Alpen ähnlich ist. Es besteht zum großen Teile1 aus Sandstein, der zu tafelförmigen, festungsähnlichen Plateaubergen ausgewaschen ist und dann mit Vorliebe für die Siedlungen be- nutzt wird. Es liegt im Gebiet der Tropen, ragt aber von der Gluthitze des Äquator- gebietes bis hinauf in das Reich des ewigen Schnees und hat deshalb Anteil an der Pflanzenwelt aller Zonen. In den tropisch heißen Tieflandgebieten werden Baumwolle und Reis gebaut und reifen der Kaffee und die Dattel. In etwas größerer Höhe finden sich Südfrüchte, Mais und Wein und weiter oben grüne Almen mit Alpenblumen. Fast sämtliche afrikanische Tierarten trifft man deshalb hier. Das Land wird von großen Flüssen durchströmt, die von den Schmelzwassern des Gebirges mit fruchtbarem Schlamm erfüllt werden, nach dem der eine Zufluß des Nil den Namen des Blauen (d. i. trüben) Nil erhalten hat. Abessinien ist ein Kaiserreich, dessen christlicher Herrscher, der Negus, bei weitem nicht im ganzen Reich anerkannt wird. Die Bewohner sind semi- tischer Abstammung. Der nach dem Roten Meere hin sich erstreckende Abfall des Gebirgslandes gehört zu den heißesten Teilen der Erde. Hier haben die Italiener eine Kolonie, Erythräa (d. i. Rotes Land oder das Land an der Küste des Roten Meeres). Südlich des Golfes von Aden haben die Briten eine Besitzung Britisch- Somalland (mâ). 2. Am Mittellaufe des Nil bildet Nubien ein Stufenland, das aus Sandstein und hartem Granit besteht. Nur mühsam vermögen der Nil und seine Nebenflüsse das Gestein zu durchbrechen und bilden deshalb große Bogen und zahlreiche Stromschnellen. (Fig. 10.) Nach dem Klima gehört das Gebiet noch vollständig zum Sudan und zur Wüste. _ i Der Nil entspringt aus dem Gebiete der Großen Seen, die sich am Äquator ausdehnen. Man bezeichnet den Abfluß des Viktoria- und Albertsees als den Weißen Nil. Er nimmt später den sogenannten Blauen Nil und den krokodilreichen Atbara(át) auf. Nur das schmale Überschwemmungsgebiet des Nil wird alljährlich von Ende Juni bis Ende September infolge der Schneeschmelze und der Tropen-

4. Teil 3 - S. 41

1911 - Leipzig : Freytag
41 einen hohen Reichtum an Pflanzen erzeugen zu können. Es ist in nordsüdlicher Richtung von Randgebirgen begrenzt und von Gebirgszügen durchzogen und hat eine Eigentümlichkeit in seinem Aufbau, die darin besteht, daß zwei große Grabenspalten parallel den beiden Meeresküsten verlaufen und von Flüssen und langgestreckten Seen ausgefüllt sind. Bis zum ostafrikanischen Graben steigt das Land von der Ostküste her allmählich an. Zwischen den beiden Gräben liegt ein großes Hochland und von dem westlichen Grabenrande senkt sich das Gelände allmählich wieder, um kurz vor der Küste nochmals zum Randgebirge aufzusteigen. In dem östlichen Graben liegt der Njassasee, in dem westlichen der Tanganjikasee (i) und der Nillauf. Nach W. wässert das Gebiet durch den Kongo (d. i. Pfeil), nach S. durch den Sambesi (ê, d. i. fischreicher Fluß) ab. Demnach gliedert sich der ganze mittlere Teil des Kontinents in das Küstengebiet des Indischen Ozeans, das Seenhochland und das zum Atlantischen Ozean abwässernde Gebiet des Kongo mit Niederguinea. A. In das Küstengebiet des Indischen Ozeans teilen sich England, Italien, Portugal und Deutschland. Stellenweise ist das Gebiet von Savannen durch- zogen, aber in den Niederungen der Flüsse dehnen sich große Urwälder und Frucht- gebiete aus. Das Pflanzenreich ist entsprechend dem tropischen Klima mannigfach entwickelt und bietet in seinen Urwäldern eine große Zahl von Palmen und Farb- hölzern. Außerdem werden die von den Bäumen herabhängenden Lianen auf ihren Milchsaft, den Kautschuk, ausgebeutet; von einigen Bäumen gewinnt man den Kopallack. In vielen Gegenden wird aus Erdnüssen und Kokospalmen ein großer Ertrag gewonnen; neuerdings wird viel Kaffee angebaut. Die Bevölkerung besteht durchweg aus Bantunegern (á). Diese zeichnen sich durch eine weit verbreitete Sprache aus, in der bestimmte Wörter durch Vor- und Nachsilben ausgedrückt werden. Besonders weit verbreitet ist der Dialekt der Suaheli (ê). In den trockeneren Gebieten betreiben sie mehr Viehzucht, aber auch Räuberei, in feuchteren Strichen bearbeiten sie den Boden durch Hack- bau. Einige Stämme bereiten den Europäern viel Schwierigkeiten durch ihre Raubzüge. Im Hinterlande leben einige Zwergvölker, wahrscheinlich Reste einer Urbevölkerung Afrikas und mit den Bantustämmen nicht verwandt. Sie ge- brauchen vergiftete Pfeile als Waffen, während die Bantustämme sich haupt- sächlich des Pfeiles und Speeres bedienen. Im Gegensatze zum Sudan und Nilgebiet steht das tropische Mittelafrika bezüglich der Kultur seiner Bewohner auf einer niedrigen Stufe. a) An das britische Somaliland grenzt das italienische Somalgebiet (â). Zu ihm gehört die Ostspitze von Afrika, das Kap Guardafui (fili). b) Von der Küste bis an den Nil erstreckt sich Britisch-Ostafrika. Es reicht an den Viktoriasee, ist bereits durch eine Eisenbahn, die nach dem Lande am oberen Nil führt, wirtschaftlich sehr gut aufgeschlossen und schädigt dadurch sogar den Handel der benachbarten deutschen Gebiete. c) Der englischen Insel Sansibar (sán) gegenüber liegt unsere größte Kolonie, Deutsch-Ostafrika. S. „Deutsche Kolonien." d) Die gleichnamige Hauptstadt der Insel Sansibar ist wegen ihrer Lage vor der Ostküste Afrikas der wichtigste Handelsplatz. Die Stadt ist von den Arabern gegründet worden, die mit dem Monsunwinde bis hierher kamen und noch heute

5. Teil 3 - S. 45

1911 - Leipzig : Freytag
45 Niederländischen Herrscherhanse der Oranier benannt ist, letztere nach dem Vaal (d. i. dem fahlen, gelben Flusse, spr. : fai). In Transvaal finden sich sehr er- giebige Goldfelder, besonders bei Johannesburg, der bedeutendsten, auch von vielen Deutschen bewohnten Stadt von Südafrika. c) Nach dem Sambesigebiete (bê) schließt sich Britisch-Zentralafrika und Rhodesia (ê) an. Das Land wird größtenteils von Bantunegern bewohnt und wird von einer Eisenbahn durchzogen, die von Kapstadt über Kimberley geht und in das Nilgebiet weiter geführt werden soll. Der Anschluß von Bulawayo zu den Wasserfällen des Sambesi (d. i. Fischfluß) ist bereits fertiggestellt. B. An der Westküste liegt die deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika. S. „Deutsche Kolonien". 4. Die Afrikanischen Inseln. a) Die größte zu Afrika gehörige Insel ist Madagaskar (gás). Sie wird durch die Straße von Mozambique vom Festlande getrennt und ist im N. von hohen Gebirgen durchzogen, die den vom Ozean kommenden Hegen auffangen, so daß ein großes Gebiet der Insel von Steppe bedeckt ist. Die Pflanzen- und Tierwelt ähnelt besonders auf der Ostseite derjenigen von Indien. Große Landsäugetiere fehlen; eigentümlich sind der Insel ebenso wie dem südlichen Vorderindien die Lemuren oder Halbaffen. Die Bevölkerung ist gemischt aus Bantunegern und malaiischen Stammen. Das Klima ist für Europäer ungesund. Die Hauptstadt ist Tananariwo (î). Die Insel ist seit einiger Zeit in französischem Besitze. b) Die Maskarenen (ênen) sind zum größten Teil mit Zuckerrohr ange- baut. Von ihnen gehört die Insel Mauritius zu Großbritannien, die Insel Réunion (reüniong) zu Frankreich. c) Im Atlantischen Ozean liegt das kleine vulkanische Eiland St. Helena (èie), auf dem Napoleon I. 1821 in Verbannung starb. Es ist in britischem Besitze. d) Im innersten Teil des Guineabusens liegen vier Inseln, von denen zwei spanisch und zwei portugiesisch sind. Die größte von ihnen, Fernando Po, liegt vor der Biafrabai (biâ). e) Vor dem Kap Verde (wérde), d.i. dem Grünen Vorgebirge, liegen die Kapverdi- schen Inseln. Sie sind in portugiesischem Besitze, sehr gebirgig und ungesund, werden aber von den Schiffen häufig angelaufen, umwasser und Kohlen einzunehmen. /) Die Kanarischen Inseln sind spanisches Besitztum. Von den alten Römern wurden sie als die Glücklichen Inseln bezeichnet. Die größte von ihnen ist Tene- riffa (teneriffa). Auf ihr ragt der vulkanische Pik (d. i. Spitzberg) von Teneriffa (3700 m hoch) empor. Zu der Inselgruppe gehört auch Ferro, von wo man früher die Meridiane zählte. g) In portugiesischem Besitze ist außerdem die Insel Madeira (madera), in dessen mildem Klima ein feuriger Wein und viel Zuckerrohr gedeiht. Wegen seiner milden Luft wird es von Brustkranken aufgesucht, außerdem ist es Kohlen- station für die nach Südamerika und Südafrika fahrenden Dampfer. h) Die fruchtbaren Azoren (sprich: aszôren) liegen im Gebiet des Golfstromes und haben deshalb ein warmes Treibhausklima, in dem besonders Ananas, Orangen und Bataten gedeihen. Von den Portugiesen, in deren Besitz sie sind, werden sie zu Europa gerechnet.

6. Teil 3 - S. 52

1911 - Leipzig : Freytag
52 Fig. 18. Indianerfamilie. (Nach einer Photographie der Detroit Photographic Co.) Mulatten, diejenigen von Weißen und Indianern als Mestizen und die Nach- kommen der Südeuropäer als Kreolen. I. Nordamerika. Nordamerika gliedert sich in die Arktische Inselwelt, das Britische Nordamerika, die Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. 1. Die Arktischen Inseln. Unter den Arktischen Inseln ist nur die Insel Grönland, die größte Insel der Erde, genauer bekannt. Sie ist von den Normannen entdeckt worden und hat ihren Namen von dem grünen Lande bekommen, das sich an der Südküste im Sommer dem Auge darbietet, während fast das ganze Innere dick unter Eis begraben ist. Auf der Ostseite erhebt sich ein hohes Gebirge, von dem sich die Gletschermassen als sogenanntes Inlandeis über die ganze Insel verbreiten. Da wo die Gletscher in die Fjorde oder in das Meer hinabreichen, wird das Eis von dem schwereren Wasser emporgetrieben, bricht in großen Stücken ab und bildet gewaltige Eis- berge, die ins Meer hinaustreiben, weit unter den Wasserspiegel reichen und deshalb den Schiffen oft gefähr lieh werden. Die Ostküste ist fast fortwährend durch Eis versperrt; nur die West- und Süd- küste sind bewohnt, und zwar von Eskimos, einem Volke mongolischer Abstammung. Sie wohnen teilweise in Schneehütten und sind fast ausnahmslos auf den Ertrag des Fischfanges und der Seehundsjagd angewiesen, die sie mit großer Geschicklichkeit betreiben. Ihre Kleidung besteht aus Seehundsfellen, lhie Nahrung größtenteils

7. Teil 3 - S. 54

1911 - Leipzig : Freytag
54 Prärien an. In den Wäldern halten sich noch viele Tiere auf, die wegen ihres Pelzes gejagt werden, namentlich Bären- und Marderarten, und an den Gewässern stellte man dem Biber nach. Außerdem hat das Land große Bodenschätze an Kohlen und Kupfererzen. Die fast fortwährend durch Eis mit dem Lande verbundenen Inseln sind un- bewohnt. Bei der Halbinsel Boothia (sprich: bûsja) Felix hat man den magnetischen Nordpol der Erde gefanden. 5. Politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Politisch gehörte früher bis zum Siebenjährigen Kriege das ganze Gebiet zu Frankreich und aus diesem Grunde ist auch ein großer Teil der Bewohner französischer Abkunft. Seitdem sind infolge der britischen Besitzergreifung viele Engländer und Irländer ein- gewandert. Der Verkehr ist von Natur schon durch große Schiffahrtlinien gegeben, die sich vom Atlantischen Ozean 3000 km weit in das Seengebiet erstrecken. Außerdem hat man mehrere Bahnen, darunter die sogenannte Kanadische Pazifikbahn, quer durch das ganze Land hindurch angelegt, so daß die Ansiedlung allmählich nach dem Pazifischen Ozean vordringen kann. a) Im Gebiete des Winnipegsees findet sich viel Holz, in dem fruchtbaren Ackerbaudistrikt von Manitoba (ô) neuerdings auch ungemein viel Weizen. b) In Kanada (kánada), dem weitaus wichtigsten Teile der britischen noidamerikanischen Besitzungen, liegt die Hauptstadt Quebec (sprich: Quibéck) in schöner Umgebung am St. Lorenzstrom. Wichtiger ist Montreal (sprich: montriôl), der Hauptplatzr- für den Eisenbahn- und Schiffsverkehr, blühend durch Industrie und die immer mehr steigende Ausfuhr von Weizen, Obst und Fleisch. c) Die nordwestlichen Territorien sind neuerdings durch die Goldfunde am Klondikefluß aufgeblüht. d) Zum britischen Gebiete gehört auch die Insel Neufundland, vor der sich eine ungemein fischreiche Bank mit ergiebigem Stockfischfange ausdehnt. Auf der Insel Neuschottland liegt der Kriegshafen Halifax (hälefäx). der deshalb große Bedeutung hat, weil er beständig eisfrei ist. In dieser Gegend enden auch die von Europa herübergelegten Transatlantischen Kabel. 3. Die Vereinigten Staaten von Amerika (die Union). 1. Weltstellung. Die Union nennt sich die „Vereinigten Staaten von Amerika" und deutet dadurch an, daß sie die Führung von ganz Amerika gegenüber Europa übernehmen will. Durch ihre Lage zwischen den beiden großen Weltmeeren und durch ihre Erstreckung vom Tiefland bis zum Hochgebirge haben die Vereinigten Staaten-einen großen Vorzug und einen ungemein reichen Anteil an allen Bodenschätzen und Bodenarten. Seit 1783 ist das Land unabhängig; es hat sich seitdem vom 0. her allmählich über den ganzen Kontinent hin aus- gebreitet. 2. Bevölkerung. Die eingeborene indianische Bevölkerung ist vollständig zurückgedrängt oder aufgesogen worden und aus den europäischen, afrikanischen und amerikanischen Bestandteilen der Bevölkerung hat sich eine neue selb- ständige Nation, ja beinahe eine neue Rasse, die Yankees (sprich: jänkis), ent- wickelt. Mit großer Tatkraft und Unternehmungslust hat sie das Land urbar

8. Teil 3 - S. 56

1911 - Leipzig : Freytag
56 lande hat. Die Stadt New-York ist mit 472 Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt und nächst London der wichtigste Handelsplatz der Erde. Sie liegt auf einet Insel und dehnt sich mit ihren Nebenorten weit auf beide Seiten des Hudsonflusses aus. Durch einen Kanal ist sie jetzt mit den Kanadischen Seen und mit dem Gebiete des Lorenzstromes verbunden. Wegen ihrer Lage zu Europa wird sie sehr viel von Auswanderern als Landungsplatz gewählt. An der Verbindung des Hudsons mit dem Eriesee liegt Buffalo (sprich: Böffälo); es ist besonders als Ausfuhrort für Getreide und Holz in der letzten Zeit sehr gewachsen. Jenseits des Alleghaniegebirges hegt der ursprünglich von den Quäkern, einer religiösen Sekte, besiedelte Staat Pennsylvanien, in dem sehr viel Deutsche wohnen. Hier sind die wichtigsten Kohlen- und Eisenlager, außerdem hat man viele Petroleum quellen erbohrt und infolgedessen ist Pennsylvanien ein großartiger Industriebeziik geworden. Die Hauptstadt Philadelphia (d. i. Bruderliebe) am Delaware (sprich: délâuâr) ist die größte Fabrikstadt der Union Fig. 21. Baumwollernte auf Siid-Karolina. (Nach einer Photographie von Dr. Oppeln in Bremen.) und das am Ohio (sprich : oheîo) gelegene Pittsburg ist ebenfalls ein Hauptort des Großgewerbes, besonders der Metallwarenfabrikation, geworden. In dem New-York benachbarten Staate New Jersey (sprich: dschörse) haben viele deutsche Fabriken ihre Zweiganstalten gegründet, Südwärts weicht das Gebirge von der Küste zurück, das Land wird heißer und eignet sich mehr zur Anlage von Baumwollen-, Mais-, Tabak- und Zuckerrohr- pflanzungen und deshalb wird das Industriegebiet hier durch einen Ackerbaubezirk abgelöst. In der nach der englischen Königin Maria benannten tabakreichen Land- schaft Maryland (sprich: mêrilând) Hegt die Stadt Baltimore (bôltimohr) an einer tiefen Meeresbucht, der Chesapeakebai (sprich: tschisepik). Wegen ihres guten Hafens ist sie der Ausgangspunkt von Dampferlinien nach Europa und außer- dem hat sie die erste Stelle auf dem Gebiete des Tabakmarktes inne. In dem Staate Kolumbia liegt die nach dem Vorkämpfer der Union, dem

9. Teil 3 - S. 58

1911 - Leipzig : Freytag
58 tereien werden die Tiere zu Tausenden geschlachtet und gehen als Konserven oder in geräuchertem Zustande in die Welt hinaus. ^ Westlich vom Mississippi genügen die Regenmassen nicht mehr für zusammen- hängenden Baumwuchs und deshalb dehnen sich dort große Steppengebiete aus, die aber neuerdings ebenfalls unter den Pflug genommen werden. Die an dem Golf von Mexiko gelegenen Staaten, die sogenannten Golfstaaten, sind wegen ihrer Feuch- tigkeit und Wärme namentlich für den Baumwollenanbau vorzüglich geeignet. 3. Städte. An den Kanadischen Seen, dem Oberen See, dem Michigan- und Huronensee, sind sehr viele Deutsche angesiedelt. In dem Staate Ohio (oheîo) liegt der Hauptplatz der Schweineschlächterei, " der größtenteils vonh Deut- sche ri besiedelte Ort Cincin- nati (spr. : szinszinêti), auch die „Königin des Westens" oder ,,Porkopolis': (kó, d. i. Schweinestadt) genannt. Am Eriesee ist Kleveland (sprich: kliwländ) der wich- tigste Platz. Alle diese werden überragt von Chi- kago (schikâgo), das am Michigansee in Illinois (illenóis) gelegen ist. Es hat Getreide- und Fleisch- handel, ist der Mittelpunkt eines großen Ackerbau- gebietes und bekommt aus den nördlichen Grenzbt;- zirken auch sehr viel Holz. Es ist durch einen Kanal zum Illinoisflusse mit dem Golf von Mexiko und durch einen andern, der den Nia- garafall umgeht, mit der Atlantischen Küste verbunden. Es hat sich deshalb ins Riesenhafte entwickelt und ist der Hauptverkehrsknotenpunkt der ganzen inneren Union. Am Michigansee liegt auch die fast ganz deutsche Stadt Milwaukee (sprich : miluôki). Am oberen Mississippi ist die Stadt Minneapolis-(miniapolisz) St. Paul (d. i. Wasserstadt) sehr schnell angewachsen, weil es die Wasserkraft des Stromes zum Treiben seiner Mühlen benutzen konnte. In der Nähe der Mündung des Missouri in den Mississippi liegt Saint Louis (sprich: szänt lûis), der natürliche Mittelpunkt der Land- und Wasserstraßen der mittleren Union. In den Südstaaten, die meistens nach französischen Namen benannt worden Fig. 23. Yosemitefall im Yosemitetal. (Nach einer Photographie.)

10. Teil 3 - S. 81

1911 - Leipzig : Freytag
81 Pflanzen in der Kolonie gebaut werden können. Von hier führt eine Schmal- spurbahn nach dem fast 1000 m hoch gelegenen Buea (ê), der Gesundheitstation der Kolonie; es war bisher Sitz der Regierung. Die Lage der Kolonie im innersten Winkel von Afrika ist gut und außerdem ist der Boden sehr fruchtbar, so daß die großen Wirtschaftsgesellschaften bereits jetzt gute Erfolge haben. Es ist nur noch die Anlage von Wegen nach dem Innern erforderlich. Iv. Deutsch-Ostafrika. 1. Lage und Größe. In dem sagenhaften Goldlande Ophir, da, wo zwischen den beiden alten Kulturländern Arabien imd Indien ein lebhafter Handel besteht, der sich seit alters an der afrikanischen Küste bis nach Madagaskar hin erstreckt, erwarb die „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft P e t e r s und Genossen" im Jahre 1884 ein Stück Land, das bald unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt wurde. Langwierige Kämpfe gegen arabische Sklavenhändler wurden durch Wis s mann beendet. Durch einen Vertrag mit England wurde 1890 die Insel Helgoland gegen die vor der Küste liegende Insel Sansibar und eine andere Insel ausgetauscht und bald darauf wurde die deutsche Flagge in Dar es Salam (âm) gehißt. Das ganze Gebiet ist doppelt so groß wie das Deutsche Reich und ist somit unsere größte Kolonie. Im N. grenzt sie an Britisch - Ostafrika, im W. an den Kongostaat und im S. an das portugiesische Mozambique. 2. Bodengestalt. Die Küste ist von Korallenkalk gebildet und wegen ihrer Flachheit den Schiffen gefährlich. Eine Gliederung fehlt fast vollständig. Das Innere erfüllt ein aus Urgestein bestehendes Hochland von durch- schnittlich 1000 m Höhe. Der Tanganjikasee bildet die Grenze des Hochlandes gegen den Kongostaat. Der Ostrand des Hochlandes hat eine Reihe von Vulkanen, deren höchster der erloschene Kilimandscharo (âro) ist. Seine beiden Gipfel erreichen eine Höhe bis zu 6000 m; er ist der höchste aller vulkanischen Berge und auch der höchste von Afrika. Die Kolonie hat eigentlich zwei Küsten, eine ozeanische auf der Ostseite und eine Seenküste auf der Westseite. Hier liegt in Brockenhöhe der flache und inselreiche Viktoriarnjansa, ein Binnenmeer, das fast die Größe von Bayern er- reicht. Halb so groß ist der Spiegel des Tanganjika (i), und nur wenig kleiner der Njassa. Auch im übrigen ist das Land sehr wasserreich. Der Pangani (ani) ist bis hinauf zu den großartigen Wasserfällen schiffbar, die er ebenso wie die anderen Flüsse beim Durchbruche durch das Randgebirge bildet. Der Rufidji ist größer als der Rhein und auf 700 km weit schiffbar. Zum Viktoriasee strömt der Kagera (é), ein Quellfluß des Nil. 3. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist tropisch. Die mittlere Jahres- wärme beträgt in der heißen Zeit fast 30°. An der Küste wird die War m e durch den kühlen Seewind gemildert. Eine große Regenzeit fällt in den März und April. Die Kolonie ist gesünder als andere tropische Besitzungen. Auf den Höhen bauen die Eingeborenen Bananen, Mais und Zuckerrohr; die Europäer haben, namentlich in Usambara (âra), Kaffeepflanzungen angelegt und gewinnen auch Baumwolle, Kautschuk, Kakao, Tee, Pfeffer, Zimt und Vanille. Das Hochland ist mit hohem schilfartigen Gras bedeckt, zwischen dem dornige Akazien und andere Bäume des Trockengebietes aufragen. Steinecke-Kretschmer Deutsche Erdkunde f. imittelschulen. Iii. Teil. 6
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